WV Nr. B 33

„Cirkus“

Weitere Titel

"Kreisel"

Entstehungszeit

1921/1922

Technik

Radierung

Beschreibung

Ein monumentales, drehkreuzartiges Gebilde steht im Bildzentrum. Darauf hocken ein riesenhafter weiblicher Akt mit einer Peitsche sowie ein überdimensionierter Raubvogel. An den vier Enden des Kreuzes hängen miniaturhaft anmutende Menschenmassen. Die Figuren wirken panisch und gequält.

Plattengröße

verschiedene Maße belegt: 49,3 x 59,8 | 49,5 x 59,8

Auflagenhöhe

nicht ermittelbar

Signatur

"JB" - Monogramm ligiert, darum drei Punkte

Handschriftliche Bezeichnung

"J. Bossard"

Druckerei

nicht ermittelbar

Drucke

a) schwarz (s. Abb.) | b) braun (s. Abb.)

Probedruck

1 Probedruck belegt (JB2328, handschriftl. bez. " 'Der Kreisel' Probedruck")

Zustandsdruck

2 Druckzustände belegt | 1. Zustand (JB2325, JB2326, JB2330, alle drei handschriftl. bez. "1. Zustand. Probedruck v. Kstl. gedr. 'Cirkus' " | "1.Zustand" | "Probedruck 1. Zustand") | 2. Zustand (JB2327, handschriftl. bez. "Probedruck II. Zustand v. Kstl. gedr. 'Cirkus' ")

Druckträger

Druckplatte erhalten (JB1941)

Literatur

Murawski/Lucke 1985, n.p.

Standorte

Kunststätte Bossard, Inv.-Nr. JB1021 | JB2325 | JB2326 | JB2327 | JB2328 | JB2329 | JB2330
Privatbesitz
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Inv.-Nr. E1977.26

Vergleichswerke

seitenverkehrte Vorzeichnung zum Pausen (JB2441)

Bemerkungen

In seiner Grundaussage allgegenwärtiges Leiden und Sterben in Folge der Willkür einiger weniger ist das Blatt ein Reflex auf das Weltkriegserlebnis. Bossards Freund und Mäzen Emil Hegg schrieb 1922 begeistert: „Hätte ich solche Visionen wie z.B. den ‚Cirkus […], dass ich sie in solcher Vollendung radieren könnte, wahrlich, da hätte ich einen Herzgalopp […]. Gerad der ‚Cirkus ist schon als Komposition, sozusagen als Gemälde, von ungeheuer Wirkung […]“ (Brief von Emil Hegg an Johann Bossard, 4.2.1922, AJB176). Hegg erhielt das Blatt am 2.2.1922 zusammen mit weiteren neuen Radierungen, über die er sich mit großer Begeisterung äußerte (ebd.). Für den Druck wurde Büttenpapier verwendet. Das Blatt wurde mit Hilfe der Punktiertechnik zusätzlich strukturiert.