WV Nr. C 10
Ausst. Kat. Bern 1907, Nr.126. | Hegg 1919, S.30. | Junod 1999, S.44 | Murawski/Lucke 1985, n.p.
Studien zum Jüngling (JB3594 | JB3599), Studien zum Adler (JB1172)
Das Bücherzeichen wurde 1909 wohl als Geschenk für Emil Hegg von Max Müller, einem gemeinsamen Freund von Bossard und Hegg, beauftragt. Neben den ersten Probedrucken von zwei Platten fertigte Bossard eine weitere Entwurfszeichnung zu einem zweiten Bücherzeichen für Emil Hegg. Bossard erklärte, dass sich das erste Exlibris „nur für grosse Prachtwerke“ eignen würde, während das zweite Exlibris generell zur Ausstattung der Heggschen Bibliothek dienen könnte (Brief von Johann Bossard an Dr. Max Müller, 27.5.1909, AJB178). Das zweite Exlibris kam möglicherweise nicht über den Entwurf hinaus (C11). Mit dem Versand der Kupferplatten und der Originalzeichnung des Exlibris über Max Müller an Emil Hegg vermerkte Bossard, das er den zweifarbigen Druck als missglückt erachte und empfahl, nur von einer Platte zu drucken (Brief von Bossard an Max Müller, 1.7.1909, AJB178). An Emil Hegg sandte er außer älteren, wohl zweifarbigen Abzügen und Drucken des 1. Zustands noch „20 weitere einfarbige Probedrucke“ mit Punzierungen (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 15.7.1909, AJB178). Hegg antwortete: „Allerdings hat das Punzen Wunder gewirkt; diese Ausfüllung der leeren Räume wirkt ganz ausgezeichnet, sodass ich nun selbst auch glaube, von den zweifarbigen Drucken könne man abstrahieren“ (Brief von Emil Hegg an Johann Bossard, 20.7.1909, AJB176). Im Folgenden bestellte Hegg eine Auflage von 250 Drucken, wovon einige Blätter von Bossard als Probedruck signiert werden sollten (Brief Emil Hegg an Johann Bossard, 7.4.1910, AJB176). Verwendet wurden verschiedene Papiersorten, vor allem Vergépapier. Das in den Quellen als zweifarbiger Kupferdruck bezeichnete Exlibris ist als Radierung zu verstehen. Die in den Korrespondenzen als „Punzierung“ benannte zusätzliche Strukturierung des Blattes ist nach aktueller Forschungslage als Punktiertechnik zu bezeichnen; sie wird als Hilfstechnik angewandt.
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