WV Nr. B 10
„Totengeleit“
Weitere Titel
Baldurs Tod
Beschreibung
Die Leserichtung der querformatigen Darstellung verläuft von links nach rechts. Voran schreitet ein geflügelter Jüngling, der auf der Violine spielt. Die schemenhafte Figur ist in einen wolkenartigen Kreis eingebettet. Es folgt eine Leichenträgergruppe. Die Bahre mit dem bärtigen Toten wird von vier Männern getragen. Am Schluss des Zugs geht eine trauernde Frauengestalt, in einen durchsichtigen schwarzen Schleier gehüllt. Im Hintergrund sind wild bewegte Wolkengebilde dargestellt.
Größe
verschiedene Maße belegt: 21,0 x 84,0 | 22,8 x 85,0
Auflagenhöhe
nicht ermittelbar
Signatur
"JBossard 1902" Signatur partiell ligiert und datiert, darum drei Punkte
Handschriftliche Bezeichnung
vereinzelt signiert: "J. Bossard" | teilweise nummeriert und datiert | ermittelte Nummerierung: 11 | ermittelte Datierung: 18.8.1902
Druckerei
nicht ermittelbar
Drucke
a) schwarz, blau, rot (s. Abb.) | b) schwarz, grau-blau, rotbraun (s. Abb.) | c) schwarz, blau, hellrot; mit Tonplatte (blassgrün; s. Abb.)
Probedruck
3 Probedrucke belegt | zwei Probedrucke als "Erster Zustand" bezeichnet (JB2144, JB3243, beide handschriftl. bez. "Probedruck 9. Aug. 02 J.Bossard. Erster Zustand d. Platten" | 1 weiterer Probedruck (JB3244, handschriftl. bez. "Probedruck 9. Aug. 02 J. Bossard")
Zustandsdruck
2 Probedrucke als "Erster Zustand" bezeichnet (JB2144, JB3243, beide handschriftl. bez. "Probedruck 9. Aug. 02 J.Bossard. Erster Zustand d. Platten")
Literatur
Ausst. Kat. Bern 1910, Nr. 59 | Murawski/Lucke 1985, n.p.
Standorte
Kunststätte Bossard, Inv.-Nr. JB3245 | JB3246 | JB3247 | JB4605
Privatbesitz
Vergleichswerke
seitenverkehrte Vorzeichnungen zu Einzelfiguren (JB0080 | JB0739 | JB0755 | JB0785 | JB3410 | JB3479)
Bemerkungen
Das ausgeprägte Querformat stellt eine Besonderheit im druckgrafischen Werk des Künstlers dar und ist neben seinem Pendant „Frühlingseinkehr“ (B9) das einzige dieses Formats. Durch Quellen nachgewiesen sind 20 Abzüge und ein Probedruck (Versandliste an Hofbuchhandlung Richter, Dresden, 27.3.1903, AJB155). Verwendet wurden verschiedene Papiersorten, u.a. gestrichenes Papier. Zur 1903 veranstalteten Ausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle sandte Bossard selbst nur einen Teil seiner Werke ein, während die restlichen Blätter und Objekt aus dem Besitz von Freunden und Mäzenen, wie Felix Peipers eingesandt wurden, u.a. die gerahmten Grafiken „Baldurs Tod“ (wohl: Totengeleit) und „Frühlingseinzug“ (Brief von Felix Peipers an Johann Bossard, 16.2.1903, AJB148). Das Blatt wurde 1910 mit diversen anderen Blättern in Bern ausgestellt. Spätestens 1924 war das Blatt vergriffen und wurde nicht nachgedruckt (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 18.2.1924, AJB179)
