WV Nr. D 3

Zyklus: „Der Held“

Weitere Titel
"Der Held. Zwischenspiel"
Entstehungszeit
1909-1922
Beschreibung
Der aus 25 Blättern bestehende Zyklus "Der Held" beschreibt eine Heldengeschichte. Die Tafeln sind hauptsächlich ganz- oder halbseitig illustriert und vereinzelt als reine Textblätter gestaltet. Die selbstverfassten Texte werden stets von geometrischen oder stilisierten Ornamenten sowie Figurenszenen gerahmt.
Größe
verschiedene Maße belegt: ca. 56 x 50
Auflagenhöhe
1909: nicht ermittelbar (Konturendrucke) | 1922: 25 Exemplare
Umfang
25 Blätter
Signatur
"JB 09" – Auf allen Blättern ist das Monogramm ligiert und datiert, darum drei Kreise. Die Signatur ist in einem unter der Darstellung rechts angefügten Textfeld platziert
Handschriftliche Bezeichnung
Siehe Einträge bei den Einzelblättern
Druckerei
nicht ermittelbar
Drucke
Siehe Einträge bei den Einzelblättern
Probedruck
Siehe Einträge bei den Einzelblättern | Probedrucke durch Korrespondenzen belegt; keine konkrete Anzahl ermittelbar (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 6.1910, AJB178, Erwähnung der Konturendrucke| Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 7.6.1921, AJB179, bez. "handkolorierte Exemplare, Probedrucke, vom Künstler gedruckte Blätter & Auflage=Drucke an die Subskribenten [...] & so präsentiert dan der betreffende Zikl. einen Wert")
Zustandsdruck
Siehe Einträge bei den Einzelblättern
Konturendruck
Siehe Einträge bei den Einzelblättern
Druckträger
Siehe Einträge bei den Einzelblättern
Literatur

Ausst. Kat. Bern 1910, Nr. 127–141 | Hafner 1950, S. 16 | Hegg 1909, S. 97 | Hegg 1953, S. 45, 53 | Murawski/Lucke 1985, n.p. | Vollmer 1953, S. 275.

Standorte
Kunststätte Bossard
Privatbesitz
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Inv.-Nr. EG1998.7
Museum Burg Zug
Städtisches Museum Leipzig, Inv.-Nr. 2007-148-172.
Bemerkungen

Der Zyklus „Der Held“ thematisiert wie schon der Zyklus „Das Jahr“ den (Lebens-)Kreislauf – in diesem Fall jedoch konkret am Beispiel des Lebens und Vergehens einer von Bossard erdachten Heldengestalt. Wie beim „Jahr“ verfasste Bossard eigene Texte für den Zyklus.  Während der Arbeit an den Blättern schrieb Johann Bossard an Emil Hegg: „Ich hoffe an dem Zwischenspiel, „Der Held“, was ich glaube zur Berner-Ausstellg in Probedrucken fertig zu kriegen, den Complex der Ideen andeuten zu kön[n]en“ (Brief von Johann Bossard 14.3.1910, AJB178). Bossard hatte den Zyklus offenbar als „Zwischenspiel“ zu seinem großen druckgrafischen Bilderzyklus „Das Jahr“ (D1) aufgefasst und konzipiert (vgl. Brief von Emil Hegg an Dr. Tim Klein, Schriftleiter der „Münchner Neuesten Nachrichten, 10.6.1923, AJB176).

Die erste, 1909 gedruckte Auflage des Zyklus wurde als Konturendruck abgezogen. Emil Hegg erhielt die Blätter zum „Held“ 1910 für die Ausstellung in Bern mit den Worten: „[Sie erhalten] Konturendrucke vom ‚Held‘, damit Sie einen ‚Schreck‘ kriegen“ (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 20.6.1910, AJB178). Im Ausstellungsführer ist der Zyklus als „handkoloriert“ und „unvollendet“ beschrieben (Ausst. Kat. Bern 1910, n. p.).

Warum die weitere Ausführung des „Held“ zunächst unterbrochen wurde, lässt sich anhand der erhaltenen Quellen nicht zweifelsfrei klären. Möglicherweise konzentrierte sich der Künstler nach der Anfertigung der Konturendrucke zunächst auf seine Aufträge für Bauplastiken in Hamburg; ab 1914 ist wie für Bossards gesamte Grafik der Erste Weltkrieg als Ursache für das Ruhen jeglicher Produktion anzusehen.

Erst im Herbst 1921 kam Bossard wieder auf die Tafeln zum „Held“ zu sprechen. Im Oktober des Jahres berichtete er: „Die Blätter zum Held gehen langsam ein; 11 Tafeln sind jetzt in der Auflage da & die weitern 14 werden hoffentlich nicht so lange dauern“ (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 1.10.1921, AJB179). Er plante damals eine Auflage von 40 Exemplaren (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 26.12.1921, AJB179). Im Februar 1922 war Bossard „zur Fertigung der Farbplatten des ‚Held‘ noch nicht gekom[m]en“ (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 17.2.1922, AJB179). Zwei Monate später berichtete er, er habe „doch noch die Farbplatten zum Held fertig gekriegt, mit dem Druck aber wird’s wohl wieder etwas dauern. Ich denke 25 signierte Expl. herzustellen“ (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 22.4.1922, AJB179). Erst am Ende des Jahres versandte der Künstler schließlich die Blätter an Emil Hegg, die wohl erst kurz zuvor gedruckt worden waren (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 14.12.1922, AJB179). Der Mäzen konstatierte erfreut: „Die neue farbige Fassung macht doch einen ganz anderen erfreulichen Eindruck als die alte, die daneben matt aussieht“ (Brief von Emil Hegg, 23.12.1922, AJB176).

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