Hinweise zur Nutzung

Signatur JB Das vorliegende Verzeichnis erfasst sämtliche bekannten druckgrafischen Werke, die Johann Bossard für die
Vervielfältigung in den unterschiedlichsten Druckverfahren entwarf und auch umsetzte beziehungsweise umsetzen ließ. Ausgespart bleiben zeichnerische Werke aller Art, die über das Stadium des gezeichneten Entwurfs nicht hinausgingen, auch wenn zeitweise eine Reproduktion als Druck oder Buchillustration geplant war.

Es wurden die Regeln der aktuellen deutschen Rechtschreibung angewandt. Zitate aus historischen Dokumenten folgen buchstabengetreu der Vorlage, Fehler werden ggf. in eckigen Klammern korrigiert. Das „und“-Zeichen variiert bei Bossards Handschriften recht stark und ist folglich entweder als „α“, „&“ oder „+“ angegeben. Alle in den Quellen mit Verdoppelungsstrich geschriebenen Worte wurden mit einem einfachen Konsonanten geschrieben und um den zweiten Konsonanten in einer eckigen Klammer ergänzt, beispielsweise „kan[n]“ oder „den[n]“.

 

Chronologie und Nummerierung

Signatur JB 04Die Werke sind in vier Kategorien eingeteilt, die jeweils in sich chronologisch geordnet sind: A – Mappen und illustrierte Bücher, B – Einzelblätter, C – Exlibris, D – Zyklen. Bei Blättern ohne Datierung wurden aus Quellen und Dokumenten ermittelte Angaben verwendet oder eine zeitliche Einordnung anhand von Stilvergleichen vorgenommen. Jedem Blatt wurde eine Werkverzeichnis-Nummer zugeordnet. Der Chronologie und kategorisierten Zuordnung folgend erhielt jedes Blatt einen Buchstaben von A bis D und eine Nummer; vereinzelt wurden Unternummern vergeben, insbesondere bei der Mappe „Dekorative Malereien“ sowie bei den grafischen Zyklen, deren Entstehung sich über einen längeren Zeitraum erstreckte. Eine Ausnahme stellen die Buchillustrationen dar. Hier wurde jedes Buch als in sich geschlossenes Werk betrachtet und folglich nur eine Nummer vergeben. Für eventuelle Nachträge ist eine Einfügung am Ende der jeweiligen Kategorien vorgesehen.

 

Signatur JB (Striche)Die Kategorie „Entstehungszeit“ bezieht sich auf die Datierungen, die von Johann Bossard auf den Drucken (im Stein oder in der Platte) bzw. handschriftlich unter die Darstellung gesetzt wurden. Ebenfalls sind durch Quellen belegte Datierungen zu Andrucken für Auflagen sowie Vermerke zu ersten vollendeten Drucken eingeflossen (Probedrucke wurden nicht berücksichtigt). Bei publizierten Werken wie den Mappen und Buchillustrationen wurde zusätzlich auch das Erscheinungsjahr notiert. Meist stimmt dieses mit der Entstehungszeit überein.

 

Titel

Die Titel der einzelnen Blätter stammen hauptsächlich vom Künstler selbst. In erster Linie sind die handschriftlichen Betitelungen von Johann Bossard auf den Originalen oder die von ihm in Briefen verwendeten Titel ausschlaggebend Signatur JB 09(hervorgehoben durch doppelte Anführungszeichen). In manchen Fällen folgt die Betitelung auch Angaben aus zeitgenössischen Publikationen. Nur vereinzelt war die nachträgliche Vergabe von Titeln notwendig. In diesen Fällen fehlten jegliche historischen Angaben. Bei unterschiedlicher Bezeichnung desselben Werks wurden alle sonstigen Titel, egal ob vom Künstler vergeben oder aus Publikationen entnommen, unter „weitere Titel“ vermerkt.

 

 

Maße

Die Maße der Druckgrafiken sind in cm angegeben. Die Abmessungen der Drucke beziehen sich entweder auf die Plattengröße, wie bei Radierungen, oder auf die Größe der Darstellung, wie bei Lithografien. Gemessen wurden immer die größten Kantenlängen der
Darstellung bzw. der Plattenkante. Die Blattmaße sind nicht berücksichtigt, da viele Blätter entweder beschnitten

wurden oder durch die Beauftragung verschiedener Druckereien auch die Größen der einzelnen Blätter und Bögen variieren.

Signatur JBOSSARDBei einzelnen Blättern sind mehrere Maße für die Darstellungs- oder Plattenkanten angegeben. Dies ist beispielsweise bei solchen Blättern der Fall, die sowohl mit als auch ohne Tonplatten gedruckt wurden. Auch Drucke von mehreren Farbplatten – meist Lithografien – können Größenunterschiede aufweisen. Dabei kamen die Platten nicht immer zu einer einheitlichen Deckung bzw. sind vereinzelt um wenige Millimeter verrutscht. Weitere Ursachen für verschiedene Darstellungsgrößen gibt es im Bereich der Radierungen. Vor allem bei Handdrucken des Künstlers treten Unterschiede durch die mal leichteren, mal kräftigeren Ausprägungen der Plattenränder auf.

Unabhängig von der angewandten Technik spielen auch die Papiersorten eine Rolle. Je nach Behandlung schrumpfen die Blätter beim Trocknen unterschiedlich stark, so dass auch die Darstellungsmaße abweichen können. Zudem ließ Johann Bossard diverse Druckgrafiken auch auf unterschiedlichen Papiersorten mit verschiedenen Eigenschaften drucken, wodurch sich abweichende Maße ergeben.

 

Signatur JBossard 03Drucktechniken

Bezüglich der verwendeten Drucktechniken ist festzustellen, dass Johann Bossard hauptsächlich Lithografien und Radierungen fertigte. Holzschnitte von seiner Hand sind nicht bekannt. Dagegen existiert eine einzelne Druckgrafik in Gelatinedruck (B30). Sie stammt aus einer sehr viel stärker experimentell ausgeprägten Schaffensphase des Künstlers zwischen 1920 und 1922. Weiterhin interessierten Bossard die um 1900 aufkommenden Druckverfahren mit Hilfe von Metallplatten, insbesondere die Algrafie sowie der „Gisaldruck“. (s. dazu auch das Kapitel über „Johann Bossard als Druckgrafiker“). Die Anwendung des Gisaldrucks zieht sich durch Bossards gesamtes druckgrafisches Schaffen. Soweit bekannt ist, wurde der Großteil – wenn nicht gar alle – der Lithografien Bossards von Metallplatten und nicht von Lithografiesteinen gedruckt.

Die Definition der Techniken „Farblithografie“ und „Farbradierung“ wurde im vorliegenden Verzeichnis so festgelegt, dass mehr als zwei Platten bzw. Steine (und damit mehr als zwei Farben) für einen Druck verwendet wurden. Dagegen beziehen sich die Bezeichnungen „Lithografie“ oder „Radierung“ auf Blätter, die nur eine oder zwei Platten bzw. Steine aufwiesen. Des Weiteren weichen bei einzelnen Blättern die zugeordneten Techniken von den Quelleninformationen ab. Diese Angleichung an aktuelle Terminologien beruht vor allem auf der Tatsache, dass verschiedene Techniken zur Zeit Johann Bossards weniger präzise definiert wurden und es in Einzelfällen auch zu Änderungen in der Terminologie gekommen ist. Beispielsweise wurde in den Archivalien die Bezeichnung „Kupferdruck“ sowohl für Lithografien als auch für Radierungen von einer Kupferplatte verwendet. Vor allem von Auftraggebern wurden meist laienhafte, nicht immer korrekte Bezeichnungen verwendet, die somit im Werkverzeichnis nicht berücksichtigt wurden.

Signatur JB (Kreise)Die Druckgrafiken von Johann Bossard sind sowohl stilistisch als auch technisch sehr heterogen. Erhaltene Quellen belegen, dass Bossard teilweise auch ’pröbelnd‘[1] (experimentell) an Handdrucken arbeitete und hin und wieder auch kurzfristige Änderungen an seinen Drucken oder bei der Wahl der Drucktechnik vornahm. Zudem ließ er verschiedene Verfahrensweisen und Hilfstechniken wie den Tondruck oder die Punktiertechnik anwenden. Damit erzielte er bei Figuren oder Bildhintergründen eine zusätzliche Struktur und somit eine stärkere plastische Wirkung. Archivalien sowie handschriftliche Notizen auf erhaltenen Probedrucken lassen vermuten, dass Johann Bossard meist eine konkrete Vorstellung von den Werken besaß und auf eine konsequente Umsetzung hinwirkte.

Zur Ausführung der Drucke ist belegt, dass Johann Bossard mit Ausnahme einzelner eigener Handdrucke vorrangig den künstlerisch-entwerfenden und den Druck vorbereitenden Part übernahm. Seine Entwürfe und Vorzeichnungen wurden letztendlich von einer Druckerei ausgeführt. Je nach Aufwand und Wichtigkeit begleitete der Künstler den Druck persönlich oder arbeitete in enger Absprache mit den Druckern bzw. Verlegern zusammen. Unter anderem bereitete Bossard auch einzelne Platten für den Druck vor. Je nach angewandter Drucktechnik übertrug er Entwurfszeichnungen und Farbvorlagen, beispielsweise auf Umdruckpapier, auf Transparentpapier oder auf vorab präparierte Platten, etwa aus Aluminium oder Kupfer. Leider war es nicht möglich, dieses durch Korrespondenzen mit Druckereien belegte Verfahren konkreten Blättern zuzuordnen. Auf den Platten selbst ergänzte Bossard bisweilen auch Einzelheiten oder Korrekturen.[2] Für einzelne namentlich nicht genannte Lithografien ist belegt, dass der Künstler die Konturen- und einzelne Farbplatten bearbeitete, indem er seine Handzeichnungen, meist mit lithografischer Tusche, auf Transparentpapier oder auf die entsprechenden Platten, übertrug[3]. Bei anderen Blättern wurden die Vorzeichnungen bzw. der kolorierte Entwurf von der Druckerei wohl durch fotomechanische bzw. Umdruckverfahren auf die jeweiligen Platten übertragen.

 

Signatur JBossard (Kreise)Druckereien

Bei der Ausführung seiner Drucke arbeitete Bossard mit verschiedenen Druckereien zusammen. Für Blätter aus dem Zyklus „Das Jahr“ existieren beispielsweise Rechnungen von vier verschiedenen Druckereien (C. L. Keller, Meisenbach Riffarth, Bogdan Gisevius, F. W. Kähler Erben). Gelegentlich ließ Bossard die gleichen Blätter sogar von zwei verschiedenen Druckereien anfertigen. Die Vermutung liegt nahe, dass er das Ziel verfolgte, das bestmöglichste Ergebnis zu adäquaten Preisen zu erhalten und dabei auch einen Qualitätsvergleich vornehmen zu können. Die meisten Aufträge zu Lithografien erteilte Bossard den beiden Berliner Druckereien C. L. Keller, geografische, lithographische Anstalt und Steindruckerei und Bogdan Gisevius, Lithographisches Institut und Steindruckerei. Zwischen 1902 und 1922 entstanden dort vor allem die Lithografien der beiden großen Zyklen „Das Jahr“ und „Der Held“ sowie verschiedene Einzelblätter. Für den Großteil der Exlibris und Einzelblätter können jedoch keine konkreten Druckereien identifiziert werden.

 

Verlage

Diese Angabe bezieht sich vorrangig auf publizierte Werke wie Mappen und Buchillustrationen. Vereinzelt sind auch für Einzelblätter Quellenbelege vorhanden und entsprechend angegeben.

 

Papiersorten

Signatur JBossard .02Die Verwendung verschiedener Papiersorten in einer Werkgruppe oder sogar bei demselben Motiv stellt eine weitere Besonderheit von Johann Bossards Druckgrafiken dar. Ein Grund dafür lag sicherlich in der bereits erwähnten Zusammenarbeit mit verschiedenen Druckereien bzw. im Fehlen eines Kunsthändlers, der einen Druck von Anfang an mit festgelegter Auflage vermarktet und wohlmöglich die Produktion vorfinanziert hätte. Des Weiteren ist auf den Papiermangel in den Kriegs- und den ersten Nachkriegsjahren hinzuweisen. Sowohl Künstler als auch Druckereien mussten improvisieren und die vorhandenen Materialien bestmöglich nutzen. Beispielsweise existieren neben Lithografien auf Velin- oder Vergépapier auch Drucke auf festem, in kartografischen Werken verwendetem Papier mit auf der Rückseite abgedruckten Landkarten, beispielsweise ein Abzug von „Das Bad“ (JB2825) aus dem Zyklus „Das Jahr“. Bei anderen Drucken wurden wiederum Papiere unterschiedlicher Färbung und Stärke verwendet. In diesem Falle kann das Œuvre Johann Bossards als Paradebeispiel für die variable Anwendung von Druckträgern gelten. Die Heterogenität erschwert der heutigen Forschung die für ein Werkverzeichnis wünschenswerte eindeutige Zuordnung. Da sich bei den meisten Blättern kein einheitliches Bild ermitteln ließ, wurden die Papiersorten im Werkverzeichnis nur vereinzelt angegeben oder zurückhaltend in der Kategorie „Bemerkungen“ verzeichnet.

 

 Signatur JBossard 04Auflagenhöhe

Die Auflagenhöhe der Druckgrafiken ließ sich nur vereinzelt konkret bestimmen. Johann Bossard hat nur sporadisch Angaben zur Auflage einzelner Blätter oder Blattgruppen gemacht. Seine Korrespondenz mit den Druckereien lässt vermuten, dass für den Druck einzelner Blätter auch mehrere Druckereien – gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeitpunkten – beauftragt wurden. Es erhielten daher nur solche Blätter eine Angabe, zu denen die Quellen – vorzugsweise Rechnungen der Druckereien – eindeutige Belege lieferten. Dabei gilt es zu beachten, dass die Auflagenhöhen aus den genannten Gründen auch größer gewesen sein könnten. Alle bislang bekannten und als Teil einer Auflage ermittelte Daten wurden in den „Bemerkungen“ notiert. Konkrete Einträge zur Auflagenhöhe wurden unter der gleichnamigen Kategorie mit der Angabe des belegten Jahres und der Anzahl der Exemplare vermerkt, beispielsweise 1922: 25 Exemplare.

 

SignaturenSignatur JB 1900

Die Angaben zur „Signatur“ beziehen sich explizit auf alle in der Platte oder im Stein vorgefundenen, vom Künstler selbst gesetzten Signaturen oder Monogramme. Sonstige vorgenommenen Bezeichnungen und Signaturen unter der Platte bzw. alle nicht zum Druck gehörigen Vermerke entfallen – soweit sie von Johann Bossard stammen – auf die Angaben zu “handschriftliche Bezeichnungen“ oder wurden entsprechend Probe-, Zustands- oder Konturendrucken zugeordnet. Bezeichnungen von fremder Hand wurden nicht berücksichtigt.

Signatur .J.BJohann Bossard entwickelte ab etwa 1900 hauptsächlich drei Signaturen. Bis in die 1920er-Jahre verwendete er die drei Varianten seiner Signatur ohne erkennbare Systematik. Die wohl früheste Form seiner Signatur besteht aus dem ligierten Monogramm „JB“, das von drei (selten zwei) Punkten respektive Kreisen umgeben ist. Bereits in den ersten grafischen Werken wie in seiner Mappe „Dekorative Malereien“ oder in verschiedenen Buchillustrationen fand dieses Monogramm Anwendung. Eine weitere, etwa zeitgleich auftretende Form ist die partiell ligierte Signatur „JBossard“, vereinzelt mit Datierung. Zwischen 1900 und 1904 wurde dieser Schriftzug zu einer dritten, nur kurzzeitig angewandten Form abgewandelt. Der ligierte und meist datierte Namenszug „JBOSSARD“ erhielt zusätzlich eine einfache Umrandungslinie.

 

Handschriftliche Bezeichnungen

Angegeben wurden alle von Johann Bossard stammenden handschriftlichen Vermerke, Signaturen, Nummerierungen und Datierungen, die nicht zum Druck gehören (s. Signaturen) und vorrangig unterhalb der Darstellung verzeichnet wurden. Aufgeführt sind alle der Kunststätte Bossard bislang bekannten Angaben. Die handschriftlichen Bezeichnungen und Signaturen des Künstlers wurden hauptsächlich in Bleistift, nur sehr vereinzelt in Tusche vorgenommen. Soweit keine expliziten Angaben verzeichnet sind, handelt es sich um Bezeichnungen in Blei.

 

Signatur JBossard-gespiegeltDrucke

Aufgrund seiner heterogenen Arbeitsweise ließ Johann Bossard neben Probedrucken auch andersfarbige (meist Auflagen-)Drucke abziehen. Die Farbangabe beziehen sich auf alle bekannten Drucke des jeweiligen Blatts, inklusive der Probe-, Zustands- oder Konturendrucke. Die Unterteilung der Druckvarianten erfolgt mit kleinen Lettern. Weiterhin sind Kolorierungen oder Drucke mit Tonplatten vermerkt. Bei Probe-, Zustands- oder Konturendrucken wurden alle belegten und erfassten Blätter in den jeweiligen Kategorien angegeben, wenn vorhanden mit den handschriftlichen Bezeichnungen des Künstlers. Die Angabe der Farben wurde möglichst allgemein und eineindeutig gehalten. Grund dafür ist unter anderem das subjektive Farbempfinden jedes einzelnen Betrachters. Dennoch dienen die Farbangaben als Richtwert, um sonstige Abweichungen der Farbgebung, u.a. in Helligkeit oder Farbtönen entsprechend einordnen zu können. Diesbezüglich finden sich unter „Bemerkung“ weitere Hinweise; soweit ermittelbar.

Als Anmerkung zu den im Werkverzeichnis ermittelten „Probedrucken“ bedarf die vereinzelte Bezeichnung „Probedruck mit Passmarke“ einer Erläuterung. Unter „Passmarken“ sind für den Mehrfarbendruck benötigte Orientierungspunkte bzw. Markierungen neben der eigentlichen Darstellung zu verstehen, um verschiedene (Farb-)Platten passgenau aufeinander zu drucken. Bei Koschatzky wurden diese meist auf Probedrucken zu findenden Zeichen auch als „Passer“ oder „kreuzförmige Registermerkzeichen“[4] bezeichnet. Johann Bossard verwendete vorrangig Kreuze. Vereinzelt sind die Passer auch in Form eines kurzen horizontalen Strichs angegeben, die leicht versetzt auf der jeweiligen Farbplatte gesetzt wurden.

 

Vergleichswerke

Als Vergleichswerke wurden alle grafischen bzw. zeichnerischen Vorstufen zum Druck (etwa Skizzen, Studien, Entwürfe, Vorzeichnungen) aufgeführt.[5] Des Weiteren ergaben sich durch stilistische, kompositorische oder thematische Vergleiche entsprechende Zuordnungen von Druckgrafiken (in KSignatur 03lammern mit entsprechender Werkverzeichnisnummer) oder von Werken anderer Gattungen wie der Malerei oder der Bildhauerei (in Klammern mit Inventarnummer der Kunststätte Bossard).

 

Literatur

Die Auflistung mit Kurztiteln umfasst alle ermittelten Publikationen (u.a. Lexika, Zeitschriften und Zeitungsartikel, sonstige Verzeichnisse und wissenschaftliche Abhandlungen), die das jeweilige Werk benennen, beschreiben, analysieren oder abbilden bzw. die in sachlichem Kontext zur Druckgrafik stehen.

 

BemerkungenSignatur JB 02 (Kreise)

Die Angaben beinhalten weitere Fakten und gelegentlich Interpretationen zu den jeweiligen Werken, außerdem vertiefende Informationen zu einzelnen Kategorien. Beispielsweise sind durch Quellen nachweisbare Zahlen zu einer Auflage näher benannt, auch wenn die Auflagenhöhe nicht vollständig ermittelbar war. Auch Vermerke zu angewandten Hilfstechniken wie der Punktiertechnik, Kreidemanier oder Schabungen wurden hier untergebracht.

 

Standorte

Es wurden vorrangig alle an der Kunststätte befindlichen Blätter mit Inventarnummern notiert, außerdem alle der Bearbeiterin bekannt gewordenen Blätter in Privatbesitz (ohne Nennung von Namen) und in Beständen anderer Museen.

 


Suche

Signatur JBossard 99Das Werkverzeichnis bietet verschiedene Suchfunktionen. Über die Schnellsuche kann nach vorgegebenen Begriffen recherchiert werden. Dazu können eine oder mehrere Oberkategorien (A bis D) sowie die Drucktechniken ausgewählt und durchsucht werden.

Ist die Suche nach einem bestimmten Zeitraum gewünscht, sind das Anfangs- und das Endjahr des Zeitraums in die entsprechenden Felder („von“ und „bis“) einzugeben; Zeiträume wie „1920er-Jahre“ sind also entsprechend aufzulösen. Der durchsuchbare Zeitraum beschränkt sich auf die Lebensdaten des Künstlers (1874–1950). Gleichfalls kann auch nur nach einer Jahreszahl gesucht werden, indem diese in beiden Feldern („von“ und „bis“) eingegeben werden. Dagegen ist es nicht möglich, die Suche weiter auf Monate oder Tage einzugrenzen.

In der Freitextsuche besteht die Möglichkeit, nach individuellen Begriffen zu recherchieren.

Signatur JB 02Das heißt, es werden alle im Werkverzeichnis vorhandenen Objekte und Datensätze durchsucht. Die Ausgabe der Ergebnisse erfolgt in unsortierter Reihenfolge. Weiterführend wird eines der Ergebnisse (Vorschaubilder) angeklickt, wodurch sich der dazugehörige Datensatz öffnet. Um die Fundstelle des Suchbegriffs besser zu erkennen, raten wir, mit der Tastenkombination [Strg+F] ein kleines Suchfenster zu öffnen. Nochmalige Eingabe des Suchbegriffs markiert die entsprechende Fundstelle gleichzeitig im Datenblatt. Mit der „Enter“-Taste können sich weitere Fundstellen – falls vorhanden – zum Begriff anzeigen lassen.

Die Freitextsuche und die Schnellsuche kann auch kombiniert werden, wodurch sich das Suchspektrum jedoch entsprechend eingrenzt.

 

Empfohlene Zitierweise

Lebelt, Tina, Hinweise zur Nutzung, in: Johann Bossard: Werkverzeichnis der Druckgrafik, bearb. v. Tina Lebelt, hrsg. v. Gudula Mayr, Schriften der Kunststätte Bossard Bd. 15, Jesteburg 2015, url (zuletzt abgerufen am …).

 

[1] Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 19.10.1920, AJB179

[2] Vgl. dazu beispielsweise das Anschreiben von C. L. Keller an Johann Bossard vom 6.8.1908, AJB Leitz-Ordner „A“ Werdandi Hamburger Zeit 1907–15. Aug. 1909. Keller schrieb bezüglich einer Neuauflage des Blattes „Praeludium“ (D1.2) aus „Das Jahr“, wo „nur noch die Aluminiumplatte der roten Kontourzeichnung vorhanden; die Steinplatte auf welcher Sie sehr viel nachgezeichnet hatten, ist abgeschliffen.“.

[3] Vgl. Briefe der Druckerei Bogdan Gisevius an Johann Bossard, 18.5.1909, AJB83 / dslb. 20.1.1910, AJB178 und Briefe der Druckerei C. L. Keller an Johann Bossard, 6.8.1908, AJB Leitz-Ordner „A“ 21–24 / dslb. 23.10.1920, 11.3. und 12.3.1921, AJB Leitz-Ordner „A“ 21–24.

[4] Koschatzky 1999, S.142.

[5] Die Kategorisierung der Zeichnungen die im Zusammenhang mit Druckgrafiken stehen, folgt der allgemeinen Klassifizierung von Zeichnungen nach Koschatzky 1981, S.304–309. Der Autor beschreibt u.a. den bestmöglichsten kompletten Werdegang von ersten Ideenzeichnungen bis hin zur Übertragung in ein anderes Medium „a) erste Skizzen, Einfälle, b) Kompositionsskizzen, die einen Aufbau überlegen, c) der erste Entwurf als konkrete Grundlage, d) perspektivische und Proportionsstudien zur Klärung des Bildaufbaues, e) Detailstudien nach der Natur für Bewegung, Draperie, Raum, Verkürzungen, Ausdruck, Licht und Schatten, f) bildmäßig ausgeführte Werkzeichnungen, g) unmittelbare Vorlagen zur Übertragung, die Kupferstichzeichnung und der Karton.“ (Ebd., S.306).

Im vorliegenden Werkverzeichnis konnten die zugeordneten Zeichnungen in den Kategorien Skizze, Entwurf, Vorzeichnung und Studie ermittelt werden.

Demnach stellt die „Skizze“ das früheste Stadium einer Zeichnung dar. Es handelt sich meist um flüchtig zu Papier gebrachte Ideen oder das Umreissen des gerade Gesehenen. Aus diesem geradezu ‘hingeworfenen Rohmaterial‘ formt der Künstler anschließend eine deutlicher und komplexer ausgeführte Darstellung – den „Entwurf“.

Der Entwurf gibt eine erste Bildkomposition mit „Verteilung der Massen“ (Ebd., S.306.) wieder. Der Bildraum ist expliziter ausgefüllt mit perspektivischen Andeutungen, Licht und Schatten und der deutlicheren Ausarbeitung der ersten Ideenskizze.

Im nächsten Schritt folgt die „Vorzeichnung“ wo eine klare, meist figürliche, motivische Ausarbeitung vollzogen wurde. Vorzeichnungen dienen meist dem Zweck die Darstellung in ein anderes Medium zu übertragen bzw. in einer anderen Technik zu realisieren; können aber auch, bedingt ihrer feinteiligen Ausführung und Komposition als eigenständige Arbeit gesehen werden.

Einen Zwischenschritt stellt die vereinzelt angewandte „Werkzeichnung“ dar, die ebenfalls als Form der „Vorzeichnung“ zu sehen ist. Die Werkzeichnung wurde mit einem quadratischen Liniennetz überzogen (Raster), wodurch eine Übertragung erleichtert wurde. Sollte die Rasterung jedoch unterhalb der Zeichnung angebracht sein, handelt es sich „nicht um eine Vorzeichnung, sondern um die Übertragung einer anderen Zeichnung“ (Ebd., S.308) auf dieses Blatt.

Einen Arbeitsschritt zwischen Entwurf und Vorzeichnung stellt zudem noch die Erarbeitung von Studienzeichnungen oder einfach „Studien“ dar. Es handelt sich dabei um Figuren-, Natur- oder Detailstudien bzw. weiterer, in der Komposition vorgesehener Elemente, die einer ausführlicheren „Studie“ bedürfen. Das Studium von Einzelheiten mit konkreter, naturgetreuer und plastischer Ausformung wird so einzeln auf Papier gebracht und anschließend in der Vorzeichnung zur Gesamtkomposition zusammengeführt.

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