WV Nr. C 12

Exlibris Eugen Jenni

Entstehungszeit
1909/1910
Technik
Beschreibung
Eine von der Taille aufwärts zu sehende, monumentale Statue der Athene mit Gorgonenhaupt auf der Brust und Eulen auf beiden Schultern dominiert die Darstellung. Davor befindet sich ein Paar männlicher Akte, wohl Vater und Sohn oder Lehrer und Schüler beim Bogenschießen. In den oberen Ecken befinden sich Wappenschilde (links Eichenlaub, rechts eine Rose). Den unteren Bildabschluss bildet die Vorderkante des Podests, auf dem die Zweiergruppe steht, darauf findet sich der Name des Besitzers.
Größe
15,3 x 10,1
Auflagenhöhe
nicht ermittelbar (s. Bemerkungen)
Signatur
"JBOSSARD" - Signatur in Blockschrift partiell ligiert, darum drei Punkte
Handschriftliche Bezeichnung
vereinzelt signiert "J. Bossard"
Druckerei
Bogdan Gisevius, Lithographisches Institut und Steindruckerei, Berlin
Drucke
a) rot (s. Abb) | b) rot, blau, schwarz, braun, gold (s.Abb) | c) rot, grün, grau, violett, gold (s.Abb)
Probedruck
2 Probedrucke belegt | 1 Probedruck in Grün (JB4716, handschriftl. bez. "Die schwarze Platte nicht dunkler drucken als nebenstehende Bleistiftprobe." und "das Violett ist gut, darf aber nicht mit soviel Weiss gemischt werden, weil die Zeichnung darunter leidet.") | 1 weiterer Probedruck in Blau (JB5522, handschriftl. bez. "Muster für den Auflagedruck 200 Exemplare." und "Farben ganz genau + Gold möglichst leuchtend J. Bossard")
Konturendruck
3 Konturendrucke in Rot belegt (JB4697, JB4713, JB4714, s. Abb.) | 1 weiterer Konturendruck in Rot, koloriert (JB4715, handschriftl. bez. "Für die Probedrucke bei dunklerem Grün auch dunkleres Violett nehmen & bei hellerem Grün auch helleres Violett." und "20 Abzüge, je 2 Stück gleich die anderen im Tonwert der Farben verschieden, also 10 Paare.")
Literatur

Ausst. Kat. Bern 1907, Nr.126. | Junod 1999, Einband (Rückseite) | Murawski/Lucke 1985, n.p.

Standorte
Kunststätte Bossard, Inv.-Nr. JB3566 | JB4697 | JB4698
Privatbesitz
Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Inv.-Nr. EG2000.10.8
Museum Burg Zug
Vergleichswerke

Studie (JB3556), Vorzeichnung in Tusche, auf Transparentpapier (JB4712)

Bemerkungen

Das Bucheignerzeichen wurde 1909 von Emil Hegg als Geschenk für seinen jungen Freund Eugen Jenni beauftragt. Johann Bossard fertigte bis August 1909 den ersten Zustand an. Gleichzeitig wies er auf die bald als algrafischen Druck anzufertigende Endversion hin (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 24.8.1909, AJB178). Die Berliner Druckerei von Bogdan Gisevius versandte Anfang 1910 die ersten „10 paar Abzüge in 6 Farben, dabei 2 Farben 10 x variiert (Grün nur wenig variabel!)“ und überreichte gleich einen Kostenvoranschlag für die in 200 Abzügen vorgesehene Auflage (Briefe von Bogdan Gisevius an Johann Bossard, 14.1. und 16.2.1910, AJB178 und AJB Briefordner S & B 1909–1912). Mit den erhaltenen Drucken war Bossard äußerst unzufrieden. Da er in Hamburg jedoch keine Druckerei fand, die günstig von Aluminiumplatten drucken konnte, blieb er bei Gisevius. Alle bis dahin gedruckten Exemplare schenkte er Jenni (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 22.1.1910, AJB178). Nachdem laut Bossard auch die letzten Drucke unbrauchbar waren, konnte er für die Lieferung an Jenni nur noch auf die allerersten Drucke zurückgreifen. Als Entschädigung für seine Arbeit behielt der Künstler von der Auflage 20 Exemplare ein (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 2.2.1910, AJB178).
Laut der handschriftlichen Bezeichnung auf erhaltenen Probe- und Konturendrucken waren 200 Exemplare in Rot, Blau, Schwarz, Braun und Gold vorgesehen sowie 20 Exemplare in Rot, Grün, Grau, Violett und Gold. Angesichts der Briefäußerungen Bossards ist fraglich, ob die geplanten Auflagen vollständig gedruckt wurden.
Das Blatt wurde in der Exlibris-Sammlung von Edmund Bossard mit drei Variationen aufgeführt (Liste von Edmund Bossard an Johann Bossard, um 1942, AJB233). Verwendet wurde chamoisfarbenes Velinpapier. Auf der Einbandrückseite von Junod 1999 wurde das Exlibris auf 1907 datiert, worüber jedoch keine Nachweise existieren.

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