WV Nr. D 1.7
Haffke 2007, S. 29, 36, 51, 83, 86, 91, 96 | Murawski/Lucke 1985, n.p.
Studien zum männlichen Akt (JB1217 | JB1230 | JB3553 | JB3594 | JB3597), Zeichnung (Pastell, JB1945)
Das Blatt ist dem zweiten Teil des Zyklus zugeordnet. Es gehört zu den 1920/21 entstandenen 7 Radierungen, die Bossard zunächst als Extrabeigaben für die Schweizer Subskribenten plante, später dann als „Zwischenspiele“ vorsah (s. dazu die Bemerkungen zum gesamten Zyklus unter D1).
Der Druck zu „Gebannt“, wie auch für die anderen 6 Radierungen des Zyklus, wurde wohl von einer Druckerei übernommen. Nach Fertigstellung der Druckauflage 1920 oder 1921 erhielt auch Hegg ein Konvolut neuer Drucke zur Weiterverteilung an Käufer. Eine weitere Sendung neuer sowie bekannter Arbeiten erhielt Hegg Ende 1921. Darunter waren auch zwei Blätter „Gebannt“ (Brief von Johann Bossard an Emil Hegg, 2.11.1921, AJB179). In einer Rechnung vom 31.10.1921 ist neben 5 weiteren aufgeführten Radierungen wie „Nacht“ oder „Maya“ auch ein Blatt „Christus“ benannt (siehe Rechnung Meisenbach Riffarth, 31.10.1921, AJB „Leitz“-Ordner 1921-1924). Da alle übrigen aufgelisteten Blätter eindeutig dem „Jahr“ zugeordnet werden können, scheint es handeln. Aufgrund des gepeinigten Habitus der Figur könnte es sich um das Blatt „Gebannt“ spricht einiges für eine Zuordnung. Andererseits finden sich auch in dem Blatt „Seher“ (D51) gewisse Bezüge zu dem Titel „Christus“. Inwiefern „Gebannt“ demnach bereits im Oktober gedruckt wurde, ist nicht gesichert. Stilistisch und technisch kann „Gebannt“ jedoch sicher in die Zeit um 1920/21 eingeordnet werden.
Für den Druck wurde Vergé- bzw. Büttenpapier verwendet. Laut Gutachten kam vermutlich auch eine partielle Hochätzung zur Anwendung, was jedoch nicht näher zu ermitteln war.